Am 24. September 2025 spricht Philipp Staab, Vorstandsmitglied des ECDF und Professor für „Soziologie der Zukunft der Arbeit“ an der Humboldt – Universität zu Berlin, von 19 bis 21 Uhr im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gesellschaft der Angst? Zwischen Krise, Wandel und Prinzip Hoffnung" des Darmstädter Netzwerks für politische Bildung. Zum Auftakt thematisiert Philipp Staab in seinem Vortrag, wie spätmoderne Gesellschaften von rasantem technologischem, sozialem und politischem Wandel geprägt sind – diese Veränderungen jedoch nicht mehr im Zeichen des Fortschritts stehen, sondern vielmehr ein Bedürfnis nach der Verlängerung bestehender Verhältnisse bedienen sollen.
Staabs These lautet, dass Gesellschaften gerade deswegen instabil werden, weil sich nichts ändern soll: In den sozialen Medien überwiegen traditionelle Geschlechterbilder, Elektroautos sollen unsere etablierten Mobilitätsformen sichern, und politische Unternehmer sind dann erfolgreich, wenn sie in Aussicht stellen, die betreffenden Gesellschaften zu alter Größe zurückzuführen – oder sie zumindest vor weiterem Abstieg zu bewahren. Das „Weiter so“ in der Systemkrise ruft nicht zuletzt Legitimationsprobleme im grünen Kapitalismus hervor: das Scheitern des Projekts der ökologischen Modernisierung, Abstiegssorgen einer gereizten Mitte, aber auch der allgemeine Rechtsruck der Gesellschaft seien Anzeichen dafür. Die sich – ob Klimakrise, Krieg und Angst vor Jobverlust – immer mehr herausbildende Anpassungsgesellschaft setzt mehr auf Selbsterhaltung als auf Selbstentfaltung.
Veranstaltungsort:
Katholisches Bildungszentrum
NR30, Nieder-Ramstädter
64283 Darmstadt
Eine vorherige Anmeldung ist für die Teilnahme nicht erforderlich.