Veranstaltung im Detail

Konferenz: Gefälschte Provenienzen in der Literatur und ihren Wissenschaften

Die Konferenz "'F wie Fälschung'. Gefälschte Provenienzen in der Literatur und ihren Wissenschaften", des deutschen Literaturarchives Marburg setzt sich am 21.09.2023 und am 22.09.2023 mit der Fälschung von Herkunftsgeschichten, Provinienzen und literarischer Objekte auseinander. Professorin Dr. Meike Hopp, assoziertes Miglied am ECDF, ist auf der Veranstaltung als Moderatorin mit dabei.

Manuskripte, Tagebücher, Handschriften und Buchsammlungen nehmen eine zentrale Position als Kulturgüter ein. Beim Erwerb durch Bibliotheken oder Literaturarchive gilt das Provenienzprinzip: Objekte werden erworben oder ausgestellt, weil ihnen aus ihrer Besitzgeschichte heraus kulturgeschichtliche Relevanz zugesprochen wird. Doch was, wenn sich die Herkunftsgeschichte eines literarischen Objekts als manipuliert herausstellt? Durch fiktive Auffindungsnarrative und Manipulation wird die Fälschung verschleiert. Fälschungen, wie die prominenten Fälle der gefälschten Schiller-Manuskripte oder der gefälschten Hitlertagebücher, beim Sternverlag zeigen, verunsichern die Geisteswissenschaft in zentralen Begriffen von Authenzität, Aura oder Autorität. Gleichzeitig ermöglicht die Fälschung und Manipulation von Provenienzen auch produktive Dimension und Wissens- und Praxisformen hervor, die ohne sie nicht möglich wären. Dies gilt sowohl für Fälscher*innen, die Stil- und Genrevorgaben des Originals perfektionieren müssen, als auch für diejenigen, die auf den Wert des Originals angewiesen sind und somit auch auf Verifizierungspraktiken.

Die Hybrid-Tagung ist für Interessierte nach Anmeldung (unter: forschung@dla-marbach.de und marie.limbourg@dla-marbach) geöffnet. Logindaten für die Zoom-Übertragung werden nach der Anmeldung mitgeteilt. Hier, finden Sie weitere Informationen, sowie ein detailiertes Programm.