Prof. Dr. Elisabeth Mayweg

Digitales Wissensmanagement in Studium und Lehre

Elisabeth Mayweg besetzt seit dem 1. Oktober 2018 die Professur für Digitales Wissensmanagement in Studium und Lehre im Institut für Erziehungswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin des Einstein Center Digital Future (ECDF). Sie erforscht die Auswirkungen von verschiedenen Formen der Digitalisierung in Lehr-Lernkontexten. Sie studierte Psychologie an der Universität Münster, wo sie auch promovierte und habilitierte. Im Rahmen ihrer Postdoc-Zeit verbrachte sie als DFG-Forschungsstipendiatin einen Forschungsaufenthalt am Teachers’ College der Columbia University New York. 

„Im Rahmen meiner Juniorprofessur möchte ich zwei Forschungsschwerpunkte setzen“, so die geborene Münsteranerin, die sich sehr auf das Leben in der Großstadt Berlin freut. „Zum einen werde ich mich weiterhin mit dem Lernen und Lehren im Diskurs in digitalen Umgebungen beschäftigen. „Dabei interessieren mich vor allem die besonderen Merkmale von medialen synchronen und asynchronen Kommunikationsformen wie zum Beispiel Chat, Instant-Messaging, Video-Messaging oder auch Foren und Blogs und deren Auswirkungen auf die Inhalte und den Verlauf von Lernprozessen unter Studierenden.“ In diesem Rahmen will sie Einflussgrößen – wie bestimmte Formen der instruktionalen Unterstützung oder Wissensunterschiede zwischen Lernenden wie beim Tutoring – herausarbeiten und deren Rolle beim Lehren und Lernen in digitalen Lernumgebungen systematisch untersuchen. „In diesem Forschungskontext will ich auch neue Lernmaterialien entwickeln, die sich für das kollaborative Arbeiten in digitalen Lernumgebungen eignen“, so Lisa Mayweg.

Der zweite Forschungsschwerpunkt liegt auf der sogenannten Implementationsforschung. „Dabei will ich untersuchen, unter welchen Bedingungen die in dem oben skizzierten Forschungsansatz entwickelten digitalen Lern-Lehrformate optimal und nachhaltig in der Lehre implementiert werden können. Als Auswertungsgrundlage setze ich dabei auf Daten wie die Lernbeteiligung oder den Lernerfolg. Auch die Entwicklung von Kompetenzen für die wissenschaftliche Recherche und den Umgang mit wissenschaftlichen Informationen aus dem Internet soll betrachtet werden. Dabei interessiert mich besonders, inwieweit Fähigkeiten zum kritischen Denken und Hinterfragen, zum evidenzbasierten Argumentieren oder auch zur Quellenevaluation erworben werden können.“ Methodisch arbeitet Elisabeth Mayweg vor allem empirisch, größtenteils experimentell, beziehungsweise quasi-experimentell mit quantitativen und qualitativen Methoden.

Parallel zu den neuen Forschungsansätzen bringt Prof.in Mayweg bereits ein Projekt mit an die Humboldt-Universität zu Berlin: Im Rahmen von Horizont 2020 leitet sie gemeinsam mit Prof.in Regina Jucks an der Universität Münster ein Teilprojekt  des Verbundprojekts DIALLS - Dialog and Argumentation for cultural Literacy Learning at Schools. In dem Projekt wird erforscht inwieweit der interkulturelle digitale Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Jahrgangsstufen zur Entwicklung deren kulturellen Verständnisses (cultural literacy) beiträgt.“

„Von der Anbindung der Professur am ECDF erhoffe ich mir vor allem einen inspirierenden Austausch mit den Kollegen über neue und interessante Möglichkeiten der digitalen Technik und deren Einsatz in Lehr-Lernkontexten. Da mein Thema universitäre Lehre ist und dieses Thema alle Kollegen betrifft, sehe ich auch viele potentielle Kooperationsmöglichkeiten“, so Prof.in Mayweg.  (kj)