AISUM

AI Empowered Sustainable Urban Mobility Platform (AISUM)

Urbane Mobilität befindet sich in einem gewaltigen Umbruch. Unter dem Stichwort Smart Mobility werden vermehrt neue Mobilitätsangebote in die städtische Umwelt integriert. Dieser Prozess bietet Chancen zur Reduzierung umweltschädlicher Emissionen, da neue Mobilitätsdienstleistungen den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ergänzen und den automobilen Individualverkehr in der Stadt reduzieren können. Er ist jedoch auch mit Risiken verbunden, die sich vor allem aus der mangelnden Steuerung und Integration neuer und alter urbaner Verkehrsmittel ergeben. Erste Untersuchungen zu E-Scootern und anderen Sharing-Services deuten beispielsweise darauf hin, dass diese unter den gegebenen Bedingungen gerade nicht zur ressourcenschonenden Transformation urbaner Mobilität beitragen, sondern durch Überkapazitäten und Verschwendung unterm Strich zu höheren Umweltbelastungen führen.
Die Stadtbevölkerung hat ein legitimes Interesse an möglichst umfassenden, zuverlässigen und komfortablen Mobilitätsangeboten einerseits und an einem möglichst nachhaltigen, insbesondere lärm- und emissionsarmen Stadtverkehr andererseits. Die Zusammenführung der Echtzeitdaten zahlreicher Sharing-Angebote und des ÖPNV-Netzes auf einer nutzeroptimierten Smart-Mobility-Plattform bietet erstmals die Möglichkeit, beide Ansprüche zu kombinieren. Zu diesem Zweck brauchen Städte Mobilitätsplattformen, die die Verbindung und Steuerung alter und neuer Mobilitätsdienste im Sinne sozial-ökologischer Kriterien ermöglichen.
Das Projekt zielt auf die Errichtung einer Plattform für nachhaltige urbane Mobilität ab, in der Klimaschutz und Ressourceneffizienz strukturell verankert sind. Nutzer_innen sollen dabei die ökologischen Kosten verschiedener Verkehrsoptionen transparent einsehen können und zur Nutzung besonders klimafreundlicher Transportmittel angeregt werden. So schließt AISUM an ein laufendes Projekt der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) an, welches ÖPNV und neue, privatwirtschaftliche Mobilitätsdienste (Bike-, Roller-, Car- und Scooter-Sharing) zusammenführt und Nutzer_innen multimodale Mobilität aus einer Hand bereitstellt. Hier mangelt es aber derzeit noch an einer intermodalen Plattformlösung, auf deren Basis alle Mobilitätsangebote einfach und intelligent zu ressourcenschonenden Verkehrsalternative kombiniert werden können. Zudem werden ökologische Kriterien nicht berücksichtigt. Das Projekt widmet sich beiden Herausforderung, indem es die Datenströme verschiedener Mobilitätsanbieter auf einer Plattform zusammenführt und mittels Machine-Learning auswertet. Dafür werden verschiedene sogenannte Green-AI-Use Cases konzipiert und prototypisch realisiert.

An dem Projekt sind mehrere ECDF Professoren beteiligt. Neben Prof. Philipp Staab (Humboldt-Universität zu Berlin), der die Projektleitung übernimmt, sind auch Prof. Helena Mihaljevic (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin) und Prof. Tilman Santarius (Technische Universität Berlin) mit dabei. 

Das Projekt wird als KI-Leuchtturmprojekt für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen vom BMUV gefördert und der Projektträgerin Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGMBH betreut.