Hitze, Dürre, dann wieder extremer Niederschlag – die letzten Jahre haben Berlin vor einige wasserbezogene Herausforderungen gestellt. Beim „Berlin Water Hackathon“ entwickelten Studierende und Fachleute aus verschiedenen Disziplinen gemeinschaftlich kreative Lösungen. Der Hackathon wurde von ECDF Professoren Jochen Rabe und Andrea Cominola in Kooperation mit ide3a und der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe veranstaltet.
Überzeugen konnten dann gleich zwei Teams: Team 3, bestehend aus Philipp Grimm, Lennart Schmidt, Julian Feinauer und Sarah Eisenkolb, will einen Teil der 102.000.000 m2 Berliner Dachfläche nutzen um Kanalisationsüberläufe nach heftigen Regenfällen zu vermeiden. Die Idee des Teams aus Fachleuten: 60% der Berliner Dächer sind flach und hätten Platz für einen 1000 Liter Regenwassertank, in denen Wasser gesammelt werden kann. Das gesammelte Wasser findet, je nach Wettervorhersage, entweder Verwendung im Haushalt oder – sofern noch Kapazitäten in der Kanalisation sind – wird zu einem späteren Zeitpunkt in das Abwässerystem eingespeist, um Überflutung zu vermeiden.
Team 5 hat sich zum Ziel gesetzt, verschiedene Gruppen tagesaktuell über den Status des Berliner Wassersystems auf dem Laufenden zu halten. In der Aquapolis-App sollen staatliche Stellen, private Unternehmen im Bereich der Wasserdienstleistungen, und Organisationen der Zivilgesellschaft aufeinandertreffen. Das Team, bestehend aus den Studierenden John Tu, Wanda Krauss, Mikolaj Szwaja und Samar Adel Mohamed Mohamed Alarif, planen, dass die App bei der Entscheidungsfindung in Bezug auf Wasserfragen helfen aber zum Beispiel auch vor verschmutztem Badewasser warnen kann.
Team 1 schlug vor, die bereits erfolgreiche App Gieß den Kiez zu erweitern, um mehr Bewohner*innen zu motivieren, die Bäume in ihrer Nachbarschaft zu wässern. Dazu sollen vor allem Gamification und finanzielle Anreize beitragen. Eine weitere Idee für überschüssiges Regenwasser kam von Team 4: bepflanzte Dächer und durchlässiger Straßenbelag könnten mit überschüssigem Wasser versorgt werden, um Überlaufen zu vermeiden und gleichzeitig versiegelte Flächen zu reduzieren.
Jurymitglied Prof. Jochen Rabe betonte zum Ende der mehrtägigen Veranstaltung nochmal die Dringlichkeit von Lösungskonzepten und die Qualität der präsentierten Ideen: „Es ist wirklich bemerkenswert wie ausführlich die Ideen der Teilnehmenden waren, obwohl so wenig Zeit zur Verfügung stand. Ich bin gespannt, wie die Ideenentwicklung weiter geht.“ In den kommenden Wochen wird das studentische Siegerteam die Idee weiterentwickeln und anschließend ein zweites Mal präsentieren.