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Status Quo und Ausblick - Wie digital ist die Energiewende?

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Datensuffizienz, digitale Geschäftsmodelle, Umweltwirkungen digitaler Anwendungen - wie steht es um die Digitalisierung der Energiewende in Deutschland? Ein Team aus Wissenschaftler*innen des Einstein Center Digital Future, der Technischen Universität Berlin, der Universität der Künste Berlin und des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) quantifiziert Forschungsthesen zur Digitalisierung der Wärmewende in Deutschland anhand der Bewertung von Expert*innen. Das Ergebnis: Die geeigneten Technologien für die Energiewende sind aus Sicht der Expert*innen bereits vorhanden, es mangelt jedoch an Regulierung, Zugänglichkeit der Lösungen, Automatisierung und Integration.

Für die Bewertung der Thesen wurden 270 Expert*innen mit mehrjähriger Berufserfahrung in den Bereichen Energietechnik, Anlagentechnik oder Wärmenetze in Forschung und Unternehmen befragt. Insgesamt sollten die befragten Expert*innen 36 Thesen wie zum Beispiel „Eine umfassende ökologische Bewertung digitaler Anwendungen mit positiven und negativen Umweltwirkungen ist anzustreben, um den Einfluss auf übergeordnete Ziele (z.B. Klimaschutzziele) zu evaluieren“ oder „Standardisierte Zugriffe auf öffentliche Daten würden die Transferierbarkeit von Forschungsergebnissen erhöhen“ in sieben Abstufungen von „Stimme überhaupt nicht zu“ bis „Stimme voll zu“ bewerten. „Die Thesen fokussieren dabei die Digitalisierung im Kontext des klimagerechten Planens, Bauens und Betreibens von Gebäuden, Quartieren und Wärmenetzen. Wir haben diese Thesen aus den vergangenen Interviews und Workshops entwickelt und nutzen sie hier, um einzelne Aussagen zu quantifizieren“, erklärt Prof. Dr. Rita Streblow, Professorin am ECDF und Leiterin des Projekts.

Die Antworten zeigen, dass den Expert*innen zufolge die passenden Technologien für die Energiewende bereits vorhanden sind, es aber an Regulierung, Zugänglichkeit von Lösungen, Automatisierung und Integration mangelt. Daraus leiten die Wissenschaftler*innen vier Handlungsempfehlungen ab: Wissenstransfer ermöglichen und fördern, Mehrwerte und Aufwände der Digitalisierung aufzeigen, den effizienten Umgang mit Daten und Methoden fördern sowie mehr Automatisierung für effizientere Systeme.

Neben den ECDF-Professor*innen und Mitarbeiter*innen Felix Rehmann, Falk Cudok, Valentin Rupp, Max von Grafenstein und Rita Streblow waren auch Jan Kegel und Astrid Aretz vom IÖW an dem Projekt beteiligt.

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