Nach mehr als drei Jahren als Juniorprofessor für „Internet of Things for Smart Buildings“ am Einstein Center Digital Future (ECDF) und der Technischen Universität Berlin geht Prof. Dr. Sergio Lucia den nächsten Karriereschritt. Er hat den Ruf der Technischen Universität Dortmund angenommen und übernimmt zum 1. Oktober 2020 den Lehrstuhl „Process Automation Systems“. Die Zeit in Berlin war für ihn und seine Forschung sehr prägend. „Das ECDF hat mir die Möglichkeit des Übergangs von einem jungen Wissenschaftler zu einem völlig unabhängigen Juniorprofessor gegeben – und dass in der großartigen Forschungslandschaft von Berlin“, sagt er.
Von besonderer Bedeutung ist für Sergio Lucia der interdisziplinäre Forschungsansatz am ECDF. Als Ingenieur konnte er hier verschiedene Bereiche der Ingenieurwissenschaften u.a. mit der Mathematik und dem Maschinellen Lernen verbinden. „In einem Forschungsprojekt konnten wir so digitale Zwillinge von Gebäuden schaffen, die in der Lage sind, beispielsweise den Energieverbrauch genau vorherzusagen sowie intelligente Strategien zur Reduzierung des Energieverbrauchs oder der CO2-Emissionen bei gleichem Komfort zu berechnen“, erklärt Sergio Lucia. Wichtig ist ihm dabei auch die Einbindung der Zivilgesellschaft. „Damit unsere Entwicklungen in der Praxis funktionieren, müssen die Bürger*innen in die Gestaltung und Nutzung solcher Ideen einbezogen werden. Das Projekt ist ein klares Beispiel dafür, wie interdisziplinäre Forschung einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben kann“, sagt er.
Veranstaltungen spielen bei diesem Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft eine wichtige Rolle. „Wenn ich an meine Zeit am ECDF denke, fallen mir die vielen Events ein – sei es der große Climathon, das Science Match mit mehr als 1000 Zuhörer*innen, die Lange Nacht der Wissenschaften oder die Workshops und Tagungen im ECDF“, sagte er.
Für den ECDF-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Odej Kao ist der Ruf der TU Dortmund an Sergio Lucia eine große Bestätigung. „Wir holen seit 2017 die besten Köpfe der Digitalisierungsforschung an das ECDF nach Berlin. Wir geben den jungen Wissenschaftler*innen Freiraum für die Entwicklung ihrer Ideen zur Erforschung, Gestaltung und Implementierung von Digitalisierung. Sergio Lucia hat diesen Spirit immer gelebt und war für das ECDF ein großer Gewinn“, sagt er.
Ermöglicht wird die interdisziplinäre Digitalisierungsforschung am ECDF durch eine große Public-Private-Partnership (PPP) aus mehr als 30 Unternehmen und Organisationen, allen vier Berliner Universitäten, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dem Land Berlin sowie mehr als zehn Forschungsinstituten aus der Berliner Wissenschaft. Die Professur „Internet of Things for Smart Buildings“ wird von Viessmann mitfinanziert. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit von Prof. Dr. Sergio Lucia durch den Ruf an die TU Dortmund bestätigt wird und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg“, sagt Prof. Dr. Markus Pfuhl, CDO der Viessmann Group. Das Unternehmen wird die Kooperation mit dem ECDF weiter fortführen. „Das ECDF ist für uns ein sehr wertvoller Partner in der großartigen Wissenslandschaft von Berlin, deshalb werden wir auch künftig die Forschung weiter unterstützen“, sagt er.
Sergio Lucia freut sich nun auf seinen Start als W2-Professor mit Tenure Track auf W3 an der TU Dortmund. „Ich kann dort ein größeres Team an Forscher*innen mit langfristigen Forschungszielen aufbauen. Meine Forschungsgruppe wird an der Schnittstelle zwischen Regelungstechnik, numerischer Optimierung, Maschinellem Lernen und anderen Digitalisierungsstrategien forschen, um die nachhaltigen und effizienten Prozesse der Zukunft zu ermöglichen“, sagt er. Als Assoziiertes Mitglied bleibt Sergio Lucia dem ECDF verbunden. Und wer den Wissenschaftler gerne weiterhin in Berlin treffen möchte, der kann im Futurium auf die Suche gehen. Im Denkraum „Technik“ ist Sergio Lucia im Bereich „Die Unsichtbare Stadt“ als virtuelle Person zu finden.