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Internationale Wissenschaftler*innen bereichern Digitalisierungsforschung

Die Internationalisierung am Einstein Center Digital Future (ECDF) geht weiter voran: Die fünf neuen Professor*innen Emmanuel Baccelli, Michelle Christensen, Florian Conradi, Guillermo Gallego und Janik Wolters verfügen über wertvolle Erfahrungen an international renommierten Forschungseinrichtungen. Die Wissenschaftler*innen aus Frankreich, Spanien, Dänemark und Deutschland bringen neue Impulse und Forschungsansätze nach Berlin.

Prof. Dr. Odej Kao, Vorstandsvorsitzender des ECDF, legt großen Wert auf internationale Kooperationen in Wissenschaft und Forschung. Diese seien wichtig um Berlin als attraktiven Standort der Digitalisierungsforschung weiter auszubauen. „Unsere neuen Professor*innen haben unter anderem an der Pariser École Polytechnique, am französischen Forschungsinstitut Inria, an der ETH Zürich und dem Georgia Institute of Technology in den USA geforscht oder im United States Congress in Washington DC gearbeitet. Ihre dort gesammelten Expertisen bereichern jetzt die Forschung und Lehre am ECDF“, sagt er.

Prof. Dr. Emmanuel Baccelli ist seit September ECDF-Professor für „Open and Secure IoT Ecosystem“ an der Freien Universität Berlin in Kooperation mit Inria und ECDF. Prof’in. Michelle Christensen und Prof. Florian Conradi haben im August gemeinsam die ECDF-Gastprofessur für „Open Science“ an der Technischen Universität Berlin angetreten. Prof. Dr. Guillermo Gallego hat seit September 2019 die ECDF-Professur für „Robotic Interactive Perception“ ebenfalls an der TU Berlin inne. Prof. Dr. Janik Wolters ist seit Juli ECDF-Professor für „Physikalische Grundlagen der IT-Sicherheit“ an der TU Berlin und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Über die neuberufenen Professor*innen

Prof. Dr. Emmanuel Baccelli
Emmanuel Baccelli ist Professor für „Open and Secure IoT Ecosystem“ an der Freien Universität Berlin in Kooperation mit Inria und dem ECDF. In seiner Forschung untersucht er wie Low-Power-Protokolle und deeply embedded Open-Source-Software die Funktionalität und Sicherheit des Internet of Things (IoT) verbessern können. „Der Kompromiss zwischen Energieeffizienz und Sicherheit ist eine zentrale technische Herausforderung für das IoT“, sagt Baccelli. Der Wissenschaftler interessiert sich nicht nur für technische Aspekte. „Fragen betreffen auch die Privatsphäre und die Souveränität der Nutzer sowie die Transparenz“, sagt er. Baccellipromovierte 2006 in Paris an der École Polytechnique. Im Jahr 2012 schloss er seine Habilitation an der Université Pierre et Marie Curie ab. Seit 2007 ist Emmanuel Baccelli als wissenschaftlicher Forscher bei Inria – dem französischen Forschungsinstitut für digitale Wissenschaften – tätig.

Prof’in. Michelle Christensen
Michelle Christensen ist seit August 2019 Professorin für „Open Science“ am ECDF und der TU Berlin. Als Soziologin und Designerin erforscht sie die Räume zwischen diesen beiden Disziplinen. Die Dänin promovierte 2018 auf dem Gebiet der Designforschung an der Universität der Künste Berlin. Zuvor arbeitete sie am Design Research Lab (UdK Berlin), dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und leitet derzeit zusammen mit Florian Conradi eine Forschungsgruppe zur Maker-Kultur an der UdK Berlin im Rahmen des Weizenbaum Instituts. Michelle Christensen lehrte an Universitäten in den Niederlanden und Deutschland Konfliktanalyse, Gender Studies und Designmethoden, zuletzt als Gastprofessorin am International Masters Program (MAID) an der Hochschule Anhalt in Dessau. Sie war Humanity in Action Fellow und Congressional Fellow im United States Congress in Washington DC.

Prof. Florian Conradi
Florian Conradi ist seit August 2019 Professor an der TU Berlin und dem ECDF für „Open Science“. In seiner Forschung kombiniert er kritische Theorie und Designpraxis als Ansatz für die explorative Methode des „Critical Making“. Mit den Mitteln und Prinzipien freier und offener Technologien untersucht er die Politik des Designs in der digitalen Gesellschaft. Seit 2008 initiiert er gesellschaftspolitische Designprojekte mit kulturellen Institutionen und Nichtregierungsorganisationen und betreibt Feldforschung in Europa sowie im Mittleren Osten, Ost- und Westafrika. Als Wissenschaftler arbeitete er unter anderem im Design Research Lab an der UdK Berlin, am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und leitet derzeit zusammen mit Michelle Christensen eine Forschungsgruppe zur Maker-Kultur an der UdK Berlin im Rahmen des Weizenbaum Instituts. Kritische Perspektiven zur Rolle des Designs lehrte er unter anderem an der Köln International School of Design, der UdK Berlin und zuletzt als Gastprofessor am internationalen Masterstudiengang in Integrated Design an der Hochschule Anhalt in Dessau.

Prof. Dr. Guillermo Gallego

Guillermo Gallego ist seit September 2019 Professor für „Robotic Interactive Perception“ an der TU Berlin und am ECDF. Der Spanier war zuvor als Post-Doc am Institut für Neuroinformatik der Universität Zürich und der ETH Zürich tätig. Von 2005 bis 2011 forschte er im Rahmen des Fulbright-Programms am Georgia Institute of Technology in den USA, wo er 2011 promovierte. Der Fokus seiner Forschungsarbeit liegt an der Schnittstelle von Robotik, Computer Vision und angewandter Mathematik, mit dem Schwerpunkt Optimierung. „Ich konzentriere mich auf die Roboterwahrnehmung mit Kameras und auf Optimierungsmethoden für interdisziplinäre Abbildungs- und Steuerungsprobleme“, erklärt Gallego. Im Rahmen seiner Professur am ECDF möchte er sich auf die Verbesserung des Wahrnehmungssystems bei Robotern konzentrieren. „Wenn Sensoren, beispielsweise Kameras, und Prozessoren billiger, kleiner und besser werden, werden sie auch allgegenwärtiger. Durch unsere Smartphones ist die Technologie bereits Teil unseres Alltags. Dies gilt auch für Roboter und Fernerkundungsnetzwerke“, sagt er.

Prof. Dr. Janik Wolters
Quantenkommunikation ist für die meisten Menschen eher ein Zukunftskonzept. Prof. Dr. Janik Wolters ist da schon einen Schritt weiter: Der ECDF-Professor für „Physikalische Grundlagen der IT-Sicherheit“ an der TU Berlin und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt erforscht die Technologie, die abhörsichere Quantenkommunikation auch über lange Distanzen ermöglichen soll.  Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Entwicklung und Erforschung von Quanten-Speichern und Quanten-Lichtquellen, also Schlüsselkomponenten für die Quantentechnologie. In Berlin und am ECDF findet Janik Wolters dafür nahezu ideale Bedingungen vor: „Wer sichere Kommunikation entwickeln möchte, braucht dringend den Kontakt zu den zukünftigen Anwendern und den benachbarten Technologien. Da erwarte ich mir einen intensiven Austausch mit den Kolleg*innen am ECDF.“