Am 04. Oktober 2022, 09.00 bis 11.00 Uhr, findet im ECDF ein Vortrag von Dr. Cecilia Rikap, City University London, zum Thema "The Rise of Intellectual Monpoly Capitalism" statt. Die Veranstaltung wird gemeinsam von ECDF-Professor Dr. Philipp Staab und Dr. Florian Butollo (Wissenschaftszentrum Berlin und Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft) organisiert. 

Was unterscheidet den globalen Kapitalismus der Gegenwart von seinen Vorgängern? Laut Cecilia Rikap steckt der Schlüssel zur Beantwortung dieser Frage in der Konzentration immaterieller Vermögenswerte. Insbesondere der Aufstieg großer Technologieunternehmen ist aus ihrer Kontrolle der Innovationsprozesse und der Sicherung und Nutzung geistiger Eigentumrechte zu erklären. Als „Intellektuelle Monopole“ schaffen sie es, immer größere Teile der Wertschöpfung an sich zu reißen. Wie funktioniert dieser neue Kapitalismus? Welche Rolle spielt der Staat in der aktuellen geopolitischen Konstellation? Und: Was sind die Leitplanken einer Kritik der digitalen Monopole? Diesen Fragen geht Rikap in ihrem Vortrag „The Rise of Intellectual Monopoly Capitalism“ nach. Rikap gehört zu den international wichtigsten Stimmen einer zeitgemäßen Kapitalismuskritik. Sie ist seit September 2021 an der City University in London als ständige Dozentin für Internationale Politische Ökonomie (IPE) tätig. Ihre Forschung konzentriert sich auf die politische Ökonomie von Wissenschaft und Technologie. Sie untersucht die zunehmende Konzentration immaterieller Vermögenswerte, die zur Entstehung intellektueller Monopole führt, u. a. in der Technologie- und Pharmaindustrie, die Verteilung intellektueller Renten (einschließlich Daten), die daraus resultierenden geopolitischen Spannungen und die Auswirkungen der Verwertung von Wissensbeständen auf die Wissensallmende und auf Entwicklungpolitik. Ihre jüngsten Arbeiten befassen sich mit der Unternehmensplanung globaler Produktions- und Innovationssysteme, die durch intellektuelle Monopole angetrieben werden, und mit der Frage, wie diese führenden Unternehmen, insbesondere die Tech-Giganten, staatsähnliche Merkmale entwickeln und damit Staaten bzw. Gesellschaften umgestalten.

Um Anmeldung per Email wird gebeten: rahel.busch@hu-berlin.de