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Next Generation: ECDF startet in die zweite Förderphase

© ECDF/PR/berlin-eventfotograf.de

Seit 1. April 2023 wird das ECDF für weitere fünf Jahre von der Einstein-Stiftung Berlin gefördert.Die mehr als 30 ECDF-Professor*innen werden in dieser zweiten Förderphase künftig an den neuen Schwerpunkthemen „Integrated Health“, „Sustainable Cities“ und „Transforming Communities“ forschen.

„Ich freue mich sehr, dass wir das internationale Expert*innengremium mit unseren bisherigen wissenschaftlichen Ergebnissen davon überzeugen konnten, die notwendige Forschung im Themenfeld Digitale Transformation hier in Berlin fortzuführen“, sagt Prof. Dr. Gesche Joost. Die Professorin für Designforschung an der Universität der Künste Berlin ist seit 1. April 2023 die geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des ECDF.„Mit der zweiten Förderphase ‚ECDF-Next Generation‘ setzen wir drei neue Themenschwerpunkte auf unsere Agenda, die Antworten auf aktuelle Herausforderungen unserer Gesellschaft zu digitaler Medizin, nachhaltigen Städten und gesellschaftlicher Transformation geben können. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie und die Klimakrise verdeutlichen uns täglich, dass die Digitalisierung Teil der Lösung sein muss“, so Joost weiter.

 

Über die drei neuen Forschungsschwerpunkte des ECDF

Der Bereich „Transforming Communities“ spiegelt die ECDF-Mission wider, dass die Digitalisierung Mensch und Gesellschaft dienen soll. Die Wissenschaftler*innen befassen sich unter anderem damit, den sozialen Zusammenhalt unserer Communities in der digitalen Gesellschaft zu stärken, vom Individuum und seinem / ihrem Körper bis hin zu Communities im globalen Süden.

Im Bereich „Integrated Health“ wird es unter anderem um den Einsatz von Digitalen Tools zur Vernetzung von medizinischem Fachpersonal und Patient*innen gehen. Die Professor*innen gehen der Frage nach, wie digitale Technologien bei der Diagnose von Krankheiten und ihrer Behandlung eingesetzt werden können.

„Sustainable Cities“ wird sich mit den steigenden Anforderungen an Städte wie Klimaresilienz, neue Governancemodelle und soziale Gerechtigkeit beschäftigen. In der Forschung wird es zum Beispiel darum gehen, wie digitale Technologien helfen können, Vertrauen zwischen Bürger*innen und Politik zu schaffen oder wie Stadtplaner*innen und Ingenieur*innen Daten, Algorithmen und IT-Systeme nutzen können, um widerstandsfähige Infrastrukturen und integrative Städte aufzubauen.

 

Erfolge der ersten Förderphase

Insgesamt wurden in der ersten Förderphase 45 ECDF-Professor*innen an den Berliner Hochschulen und der Charité – Universitätsmedizin mit dem Förderinstrument Public Private Partnership berufen. Von April 2017 bis März 2023 konnten über 30 interdisziplinäre Forschungsprojekte durchgeführt werden. Thematisch reichen diese vom Einsatz smarter Textilien zur Verbesserung der gemeinsamen Proben von Musikensembles auf Distanz über Digitale Hassreden und Verschwörungsideologien in Zeiten der COVID-19-Pandemie, bis zum Einsatz von Quantenrepeatern im All und Algorithmen zur Erkennung potentiell bösartiger Veränderungen der Mundschleimhaut.

In der ersten Förderphase haben die Professor*innen am ECDF mehr als 100 Millionen Euro in Drittmitteln eingeworben. Mehr als fünf Professor*innen erhielten bereits vor der Zwischenevaluation eine ordentliche Professur an nationalen und internationalen Universitäten, so übernahm der erste ECDF-Professor Dr. Sergio Lucia 2020 den Lehrstuhl „Process Automation Systems“ an der TU Dortmund, eine W2-Professur mit Tenure Track auf W3. Zehn weitere werden vom ECDF an den Berliner Universitäten verstetigt, wie zum Beispiel Professorin Dr. Berit Greinke, die zum 01. April 2023 eine W2-Professur an der Universität der Künste Berlin angetreten hat. ECDF-Professor*innen wurden mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet, zum Beispiel Prof. Dr. Philipp Staab mit dem Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik und Prof. Dr. Andrea Cominola mit dem Early Career Research Excellence Award der International Environmental Modelling and Software Society.

Mit den Partner*innen des ECDF wurden mehr als 300 Veranstaltungen mit mehr als 13.000 Gästen durchgeführt werden, vor Ort oder während der Pandemie rein digital. Neben der Wissenschaftscommunity legt das ECDF großen Wert auf die Einbindung der Berliner Zivilgesellschaft, so können bei Citizen Science Projekten wie SimRa, welches 2022 mit dem Deutschen Fahrradpreis ausgzeichnet wurde, Radfahrer*innen mit einer App für das Smartphone datenschutzkonform Beinahe-Unfällen erfassen oder dem Projekt „Citizen-based Monitoring for Peace & Security in the Era of Synthetic Media and Deepfakes“ Bürger*innen zu Rüstungskontrolle und Abrüstung beitragen.