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Datenanalyse: Studierende präsentieren die ersten Ergebnisse

Unfallschwerpunkte, Verkehrsdichte, Hauptrouten: Studierende des Fachgebiets Mobil Cloud Computing der TU Berlin haben die ersten Daten der SimRa App analysiert und ausgewertet. Im Einstein Center Digital Future präsentierten sie am 15. Juli 2019 ihre Zwischenergebnisse. Das Forschungsprojekt "SimRa – Sicherheit im Radverkehr" von Prof. Dr. David Bermbach (ECDF/TUB Berlin) möchte einen Überblick über Gefahrensituationen im Berliner Radverkehr gewinnen.

Wo sind die meisten Radfahrenden in Berlin unterwegs und wann? Auf einer animierten Stadtkarte von Berlin veranschaulichen die Studierenden, wo sich die Hauptverkehrsflüsse auf dem Rad bewegen. Auch die Kreuzungen, an denen Radfahrende besonders lang warten mussten, werden dargestellt. Die SimRa-App zeichnet über Beschleunigungssensoren Bewegungen und Erschütterungen auf. Eine Herausforderung bei der Erkennung von Beinaheunfällen sind dabei Kopfsteinpflaster, Bordsteinkanten oder der bauliche Zustand vieler Radwege. Neben Häufungspunkten von Beinaheunfällen lassen sich daher jedoch auch Straßen mit besonders schlechter Untergrundqualität eindeutig identifizieren. Im Projekt haben die Studierenden dies mittels Google Streetview überprüft - ein Beispiel ist die Falkensteinstraße in Kreuzberg.

"Die Präsentationen haben gezeigt, dass wir Gefahrenschwerpunkte grundsätzlich identifizieren können. Ein Beispiel ist die Edisonstraße in Schöneweide, in der es regelmäßig zu Konflikten mit parkenden Autos kommt. Neben Beinahe-Dooring zwingen Radwegparker die Fahrradfahrer zum Ausweichen in den dichten Autoverkehr. Zusätzlich sind dort auch noch Straßenbahnschienen verlegt. Ein anderes Beispiel ist die Paulsborner Straße in Wilmersdorf, in der die bauliche Anlage von Fahrradschutzstreifen und Parkstreifen regelmäßig zu sehr dichten Überholvorgängen führt. In den kommenden Monaten konzentrieren wir uns darauf, die automatische Erkennung von Beinahe-Unfällen in der App zu verbessern und weitere Auswertungstools zu programmieren. Wir brauchen aber auch weiterhin mehr Nutzer*innen, die uns helfen, auch eine Abdeckung der Stadt in der Fläche hinzubekommen", sagt Bermbach.